Ayrton Senna da Silva (* 21. März 1960 in São Paulo; † 1. Mai 1994 in Bologna) war ein brasilianischer Formel 1-Rennfahrer und dreifacher Formel-1-Weltmeister.
Der charismatische Brasilianer gilt als einer der besten Formel-1-Fahrer aller Zeiten. Er fuhr von 1984 bis 1994 für 4 verschiedene Teams in der Formel 1 (1984 Toleman, 1985 - 87 Lotus, 1988 - 1993 McLaren, 1994 Williams). Die größten Erfolge und alle WM-Titel errang er dabei auf dem rot-weißen McLaren-Honda.
Er hat 161 Grand Prix bestritten, dabei 65 Pole-Positions erreicht, 41 Siege errungen und 19 schnellste Runden gefahren. Den Rekord von 65 Pole Positions hielt er für 12 Jahre. Dieser wurde erst 2006 von Michael Schumacher überboten.
Aufgrund seiner legendären Regenrennen bekam er den Spitznamen „Magic" (Magier). Bis zum heutigen Tag ist Ayrton Senna das Vorbild einiger aktiver Formel-1-Fahrer.
In seinem Heimatland war er nicht nur wegen seiner Erfolge im Motorsport beliebt, er förderte viele Hilfsprojekte in sozialen Bereichen. Sein Tod war für viele Brasilianer ein Schock. Eine dreitägige Staatstrauer wurde angeordnet. Beim Trauerzug in seiner Heimatstadt São Paulo erwiesen ihm mehr als drei Millionen Menschen die letzte Ehre. Im April 2004 wurde er von einer 77-köpfigen Jury, bestehend aus Formel-1-Piloten, Teamchefs, Ingenieuren und Journalisten, mit großem Vorsprung zum besten Formel-1-Fahrer aller Zeiten gewählt.
Sennas berühmter gelber Helm
Das Morumbi Cemitery, Sennas Ehrengrabstätte
Sennas Grab; die Aufschrift bedeutet übersetzt:
NICHTS KANN MICH VON DER LIEBE GOTTES TRENNEN
Karriere
Senna begann seine Karriere wie die meisten Rennfahrer im Kart. Als Kind einer wohlhabenden Familie gehörte er zu den privilegierten seines Landes, die die Möglichkeit hatten, im Motorsport aktiv zu werden. Es wird überliefert, dass er seine ersten Fahrversuche im Kart im zarten Alter von vier Jahren beging.
Mit 13 Jahren fuhr er erste offizielle Rennen und wurde schließlich 1977 südamerikanischer Kart-Meister. Von 1978 bis 1981 wurde er vier Mal hintereinander brasilianischer Kartmeister und gewann auch 1978 die südamerikanischen Meisterschaften. Bei den Kart-Weltmeisterschaften wurde er 1978 Sechster, 1979 und 1980 Zweiter, 1981 Vierter und 1982 Vierzehnter.
Parallel dazu begann er seine Karriere in Europa aufzubauen und ging zunächst 1981 in die britische Formel-Ford-1600-Meisterschaft, welche er auf Anhieb gewann. 1982 wurde er britischer und europäischer Formel-Ford-2000-Meister und gewann 1983 eindrucksvoll die britische Formel 3-Meisterschaft mit 12 Saisonsiegen.
1983 fuhr er Tests für Williams, Brabham, McLaren und Toleman (welches 1986 von Benetton aufgekauft wurde) und bekam schließlich einen Platz bei Toleman für das Jahr 1984. Für Aufmerksamkeit sorgte Senna zunächst im Mai bei der Neueröffnung des Nürburgrings in einem Schaurennen mit den damals neuen Mercedes 190E 2.3-16 Tourenwagen, welches er gewann. Das wirkliche Highlight der Saison war aber der Grand-Prix von Monaco am 3. Juni. Das verregnete Chaosrennen war der erste von vielen Glanzpunkten in Sennas Karriere. Während sich einige der Stars von der Strecke drehten, fuhren Ayrton Senna und Stefan Bellof (der später disqualifiziert wurde, da sein Team Tyrrell unter dem Gewichtslimit fuhr) ein grandioses Rennen. Die beiden kamen dem Führenden Alain Prost - welcher nach eigenen Angaben mit einem unfahrbaren Auto zu kämpfen hatte - Runde um Runde näher. Senna hätte das Rennen wohl gewonnen, wäre es nicht bereits in der 31. von eigentlich 78 angesetzten Runden von Rennleiter Jacky Ickx abgebrochen worden. Fans aller Lager streiten sich seither, ob Ickx seinem Freund Prost damit den Sieg sichern wollte, oder ob der Abbruch wegen der Witterungsverhältnisse tatsächlich angebracht war. Ironie der Geschichte ist: Wäre das Rennen nicht abgebrochen worden und hätte Senna vor Prost gewonnen, so hätte Prost statt der geteilten Punkte für den Sieg (4,5 - nach dem Reglement bekommen die Fahrer nur die halbe Punktzahl, wenn nicht mindestens 75% der Renndistanz zurückgelegt werden), die ganzen 6 Punkte für den zweiten Platz erhalten. Die Weltmeisterschaft verlor Prost 1984 mit 71,5 zu 72 Punkten an Niki Lauda.
1985 ging Senna nach einigen Querelen mit Toleman zu Lotus für das er bis 1987 fuhr. Die schwarzen Renner (1987 dann in gelb) waren schön und recht schnell, aber extrem unzuverlässig und WM-untauglich. 1985 konnte Senna in Estoril seinen ersten von insgesamt 41 Grand Prix-Siegen feiern. Bis zum Jahr 1987 errang er für Lotus fünf weitere Siege.
Senna spaltete die Fangemeinde: sein unnachgiebiger und kompromissloser Fahrstil brachte ihm Ansehen, aber auch Missbilligung. Der junge Brasilianer eckte oft bei den etablierten Kollegen an. Vor allen Dingen der bisherige brasilianische Platzhirsch Nelson Piquet, welcher angeblich ein Engagement Sennas beim Weltmeister-Team von 1983 - Brabham - verhinderte, wurde zu Sennas Intimgegner.
1988 wechselte Senna zu McLaren und bildete mit Alain Prost eine der stärksten und charismatischsten Fahrerpaarungen der Formel 1. McLaren hatte den Motorenlieferanten gewechselt und wurde nun mit Honda- anstelle der TAG-Porsche-Motoren beliefert. Die Saison wurde zu einem McLaren-Schaulaufen, bei dem alle anderen Teams nur Statistenrollen spielten. Die englisch-japanische Allianz dominierte das Feld nach belieben und gewann 15 der 16 Grand Prix. Senna holte sich den Titel vor Prost. Allerdings ist auch hier die Fangemeinde gespalten, denn Senna wurde zwar Weltmeister, doch Prost hatte insgesamt 11 Punkte mehr geholt als der Brasilianer. Die bis 1990 gültige Streichresultatregel, bei der nur die besten 11 der 16 Rennen in die Gesamtwertung kamen, wurde Prost zum Verhängnis. Prost beklagte des öfteren, dass er vom Material her schlechter als sein Teamkollege behandelt würde. Es waren wohl die üblichen verbalen Duelle unter Teamkollegen. Das Verhältnis der beiden war Ende 1988 zwar gespannt, aber nicht verdorben.
Das sollte sich in Imola 1989 ändern: Senna und Prost hatten angeblich einen Nichtangriffspakt vereinbart, an den Senna sich aber nicht hielt. Das Klima zwischen den beiden wurde frostig und so kam es zum Saisonende zum Eklat. Drei Rennen vor Schluss lag Prost in der Meisterschaft vorne. Senna konnte nur noch Weltmeister werden, wenn er alle drei verbleibenden Rennen gewinnen würde. Im ersten dieser drei Entscheidungsrennen im spanischen Jerez de la Frontera schaffte er dies. Dann kam der Große Preis von Japan in Suzuka. Senna errang zwar die Pole, erwischte aber einen schlechten Start, wodurch sich Prost im Rennen in Führung setzen konnte. Im Verlauf des Rennens nahm ihm der Professor Runde um Runde Zeit ab, die er aber bis zur 46. Runde wieder aufholte und zum Überholen des führenden Alain Prost ansetzte. Doch Prost bog frühzeitig in die Casio-Triangle-Kurve ein, beide touchierten einander und rollten in die Auslaufzone. Prost stieg aus, aber Senna blieb sitzen und ließ sich anschieben. Trotz Boxenstopps wegen eines defekten Frontflügels gewann er das Rennen vor Alessandro Nannini den er an der selben Stelle wie zuvor Prost überholte. Doch das Rennen hatte ein Nachspiel und Senna wurde wegen Anschiebens des Wagens disqualifiziert. Die Regel besagt damals wie heute, dass Autos nur dann angeschoben werden dürften, wenn sie sich in einem gefährlichen Bereich der Strecke befänden. Was genau damit gemeint ist, bleibt Auslegungssache. Da genau dies der Fall war, entschied Balestre Senna wegen Auslassens der Schikane zu disqualifizieren. Nicht wenige, darunter auch Senna selbst, sahen ihn um die WM-Chancen gebracht, zumal mit Jean-Marie Balestre ein Franzose an der Spitze des Automobilsportverbands FIA saß. Senna dachte nach der Saison ans Aufhören, da er sich ungerecht behandelt fühlte und dem Weltverband Manipulation vorwarf.
Doch schon im nächsten Jahr trat er wieder für McLaren-Honda an. Prost war inzwischen zu Ferrari gewechselt. 1990 und 1991 holte Senna zwei weitere Male den Titel. Dabei kam es 1990 in Suzuka abermals zu einem Crash zwischen den beiden, diesmal schoss Senna bereits in der ersten Kurve Prost absichtlich ab, wie er ein Jahr später bei einem öffentlichen Wutausbruch zugab. Dieses mal hätte Prost gewinnen müssen, um seine WM-Chancen zu wahren.
1992 und 1993 war Senna chancenlos gegen das neuerstarkte und überlegene Williams-Team, das 1992 mit Nigel Mansell und 1993 mit Alain Prost Weltmeister wurde. 1992 wurde zu einer der schwierigsten Saisons für Senna. Er siegte in 16 Rennen nur 3 mal, fiel insgesamt 7 mal aus und wurde am Ende nur 4. der WM hinter Nigel Mansell, Riccardo Patrese und Michael Schumacher. Nachdem Prost Senna bei Williams für das Jahr 1993 vertraglich ausgebootet hatte, musste Senna im mit unterlegenen Ford-Motoren ausgestatteten McLaren gegen Prost im Williams antreten. Der GP von Europa im Donington Park 1993 wurde zum einem der wichtigsten Rennen und größten Glanzpunkte in der Karriere Sennas: In diesem Regenrennen deklassierte Senna im unterlegenen McLaren-Ford den Rest des Feldes, indem er nach dem Start die vor ihm fahrenden Schumacher, Karl Wendlinger und die beiden überlegenen Williams-Boliden von Damon Hill und Prost schon in der ersten Runde des Rennens gezielt nacheinander überholte, sich souverän an die Spitze setzte und diese mit überlegenem Vorsprung bis zum Rennende beibehielt. Gegen Ende des Rennens ließ er sich sogar vom zweitplatzierten Hill nach dessen Überrundung überholen und "rollte" sozusagen die letzten Kilometer über die Strecke. Statt wie der Rest des Feldes die Reifen aufgrund des ständig wechselnden Wetters 7 mal zu wechseln, wechselte er seine Reifen lediglich 4 mal. Am Ende des Jahres 1993 gab es im australischen Adelaide eine versöhnliche Geste zwischen Senna und Prost, als sie sich zusammen auf dem Siegerpodest des ersten Platzes zeigten.
Während der Saison 1993 unterschrieb Senna bei Williams-Renault für die Saison 1994, für die Prost keine Ausschlussklausel mehr in seinem Vertrag besaß. Prost verließ das Team und beendete seine F1-Karriere. Die Williams galten als überlegen, der WM-Titel für Senna als reine Formsache. Doch schon das erste Rennen verlief nicht nach Plan. Es machte sich stark bemerkbar, dass die elektronischen Fahrhilfen wie Aktives Fahrwerk, ABS, Traktionskontrolle die Williams so weit nach vorn brachten, nun nicht mehr erlaubt waren und der Williams gerade zu unfahrbar war. In Interlagos, bei Sennas Heimgrandprix, gewann der junge Michael Schumacher, während der von der Pole Position gestartete Senna beim ersten Lauf nach der Wiedereinführung der Boxenstopps mit Betankung, durch die im Vergleich zum Benetton-Ford-Team von Michael Schumacher, schlechtere Boxenstopp-Strategie hinter den Deutschen auf den zweiten Platz zurück fiel. Das relativ schlechte Handling des Williams-Boliden verleitete Senna bei der Verfolgung von Michael Schumacher zu einem Fahrfehler, dessen Folge ein Dreher und der Ausfall in diesem ersten Saison-Grand-Prix für den damals 33-jährigen Brasilianer bedeutete. Zwei Wochen später im japanischen Aida schied Senna bereits beim Start aus als ihm Nicola Larini im Ferrari nach dem Start in der ersten Kurve ins Heck rutschte, erneut gewann Schumacher. In Imola sollte dann endlich der erste Sieg her und der Kampf um die WM wirklich beginnen. Ayrton fuhr im Qualifying in Imola die Pole Position. Doch bereits im Qualifying gab es den ersten tödlichen Unfall seit langem in der Formel 1. Roland Ratzenberger verunglückte tödlich. Senna war einer der ersten an der Unfallstelle. Wie seine Freundin später berichtete, hatte Senna kein gutes Gefühl das Rennen unter diesen Umständen zu fahren. Am Rennsontag starte Ayrton als erster in die erste Kurve. Einige Runden später an Position 1 liegend, steuerte sein Williams Renault mit einem Bruch in der Lenksäule in der Tamburello-Kurve geradeaus in die Mauer. Ein Stück der rechten Aufhängung durchbrach beim Aufprall seinen Helm. Ayrton Senna war vermutlich auf der Stelle tot.
Sennas Tod und seine Folgen
Das dritte Rennen, der Große Preis von San Marino in Imola am 1. Mai 1994, stand unter keinem guten Stern. Rubens Barrichello hatte zuvor beim Freien Training einen schweren Unfall und brach sich den Arm sowie die Nase.
Beim Abschlusstraining verunglückte der Österreicher Roland Ratzenberger tödlich. Der Frontflügel von Ratzenbergers Simtek-Ford hatte sich gelöst und unter das Auto geschoben. In der schnellen Villeneuvekurve konnte er nicht mehr einlenken und raste mit ca. 300 km/h in eine Betonmauer. Dabei brach sein Genick, Ratzenberger war sofort tot. Die Ärzte versuchten ihn noch auf der Strecke zu reanimieren, aber jede Hilfe kam zu spät.
Während des Rennstarts kam es zu einem weiteren schweren Unfall, der eine Safety-Car-Phase zur Folge hatte. Der Wagen von Benetton-Pilot J.J. Lehto kam nicht vom Start weg und Pedro Lamy konnte Lehto nicht mehr ausweichen. Mehrere Zuschauer wurden durch umherfliegende Teile auf der Haupttribüne verletzt. Das Safety-Car verließ die Strecke nach der 4. Runde, das Rennen war wieder freigegeben.
In der 6. Runde kam Sennas Rennwagen in der Hochgeschwindigkeitskurve "Tamburello" von der Strecke ab und prallte mit ca. 210 km/h auf eine Betonmauer. Eine abgebrochene Fahrwerkstrebe durchschlug dabei das Helmvisier und fügte ihm schwere Kopfverletzungen zu, denen er laut offiziellen Angaben um 18:40 Uhr erlag. Klinisch tot war Senna laut Rennarzt Sid Watkins jedoch bereits am Unfallort aufgrund seiner Hirnverletzungen. Diese Aussage wird durch eine Fernsehaufnahme gestützt, in der eine Gruppe Helfer den regungslosen Körper in einem Bergungstuch zum Hubschrauber tragen. Hierbei fanden keinerlei Wiederbelebungsmaßnahmen statt, keine Infusions- oder Sauerstoffflaschen waren im Einsatz. Kritische Stimmen wurden laut, da nach italienischem Recht bei einem Todesfall während des Rennens der Grand Prix sofort abgebrochen werden muss. Es wurde vermutet, dass die Verantwortlichen mit dem Abtransport per Helikopter in die nächste Klinik und der späten Feststellung des Todeszeitpunktes den Grand-Prix "retten" wollten.
Die Unfallursache ist bis heute (2006) nicht genau geklärt. Die italienische Justiz leitete gegen die Verantwortlichen im Team Williams ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung ein. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wurde eine zuvor bereits verwendete Verlängerung der Lenksäule nicht fachgerecht eingeschweißt und war kurz vor dem Aufprall gebrochen. Ayrton Senna beklagte sich am Wochenende des Rennens in Imola über eine unkomfortable Sitzposition in seinem Williams-Renault. Die Techniker um den technischen Direktor Adrian Newey passten sie in der Folge den Wünschen des dreifachen Weltmeisters an und mussten in diesem Zusammenhang die Lenksäule umschweißen. Angeblich ist diese am Samstag gesetzte Schweißnaht gebrochen und führte zu dem verhängnisvollen Unfall in der 7. Runde des Grand Prix von San Marino. Die Verteidiger von Williams erklärten den Unfall hingegen mit schlechter Aerodynamik, verursacht durch die ausgekühlten Reifen nach der Safety-Car-Phase und Unebenheiten auf der Fahrbahn, die das Fahrzeug letztlich unkontrollierbar ausbrechen ließen. Onboard-Aufnahmen des hinter ihm fahrenden Michael Schumacher zeigten anhand des Funkenregens deutlich, dass der Bolide Sennas unverhältnismäßig oft mit dem Chassis aufsetzte, was diese Theorie unterstützte. Selbst ein so genannter schleichender "Plattfuß" wurde erwogen, da Senna im Gegensatz zu seinen Fahrerkollegen den Wrackteilen der zuvor Verunfallten nicht mit der üblichen Sorgfalt ausgewichen war und sich somit womöglich ein scharfes Kohlefaserteil in einen seiner Reifen gebohrt hatte. Außerhalb des Gerichtssaals spekulierten Journalisten, ob Senna kurz ohnmächtig geworden war oder einem Metallteil auf der Fahrbahn ausweichen wollte.
1997 endete das Verfahren mit einem Freispruch, obwohl der vorsitzende Richter die gebrochene Lenksäule als wahrscheinlichste Ursache sah. Eine Revision, die Technikchef Patrick Head und Chefkonstrukteur Adrian Newey selbst angestrengt hatten, räumte Ende 1999 auch eine mögliche Mitschuld des gesamten Teams aus und machte eine Verkettung unglücklicher Umstände für den Unfall verantwortlich. Wegen Formfehler und Ungereimtheiten wird das Verfahren um Sennas Tod seit 2004 erneut aufgerollt.
Den schweren Unfällen der Saison 1994 folgten diverse Änderungen im FIA-Reglement, mit denen man die Sicherheit der Fahrer verbessern wollte. Sein früherer Teamkollege und privater Freund, Gerhard Berger, gründete den Fahrer-Sicherheitsrat, der unermüdlich darum kämpfte, die Sicherheit in der Formel 1 noch zu verbessern. Um die Höchstgeschwindigkeit zu verringern, wurde der Hubraum verkleinert und einige Jahre später bei Trockenreifen 3 bzw. 4 Längsrillen vorgeschrieben. Die Fahrerzellen (Monocoque) mussten extrem verstärkt und verändert werden, damit sie größere Energien absorbieren können. Zusätzlich wurden Sitze und Kopfstabilisierung überarbeitet. Dank dieser Veränderungen sind viele Formel-1-Unfälle der vergangenen Jahre vergleichsweise glimpflich ausgegangen.
Nach seinem Tod schuf seine Familie die Ayrton Senna Foundation, eine Organisation mit dem Ziel, armen und bedürftigen Kindern in Brasilien (und sonstwo auf der Erde) zu helfen. Ayrton Senna hatte bereits einige Wochen vor seinem Tod seiner Schwester Vivian davon erzählt, dass er eine Organisation gründen möchte, die sich um die arme Bevölkerung seines Heimatlandes kümmern soll. Er wollte mit ihr in Kürze die mögliche Herangehensweise an ein solches Projekt näher besprechen, wozu es dann allerdings nicht mehr kam. Vivian Senna baute die Ayrton Senna Foundation somit selbstständig auf und leitet diese heutzutage noch immer.
Zitate
„Racing, competing is in my blood. It's part of me. It's part of my life.“
„On a given day, a given circumstance, you think you have a limit and you then go for this limit and you touch this limit and you think, ok, this is the limit. And so you touch this limit, something happens and you can suddenly go a little bit further. With your mind power, your determination, your instinct, the experience as well, you can fly very high.“
"Accidents are unsuspected and hated, but they are part of life. When you are fitted in a racing car and you race to win, second or third place is not enough. You must take the compromise to win, or else nothing. That means: you race or you do not". August, 1991
"In Brazil we have had Emerson (Fittipaldi), Carlos Pace, and now it's me. After me there will be another one. This is unrefusable". Juli, 1989
"I don't know driving in another way which isn't risky. Each one has to improve himself. Each driver has its limit. My limit is a little bit further than other's". Januar, 1989
"Money is a strange business. People who haven't aim it strongly. People who have are full of troubles". July, 1991
"I don't see myself as brazilian's main star. I don't think I'm so important so as to be the reason for a whole night party". Oktober, 1991, nach dem Gewinn seines dritten Weltmeistertitels.
"The danger sensation is exciting. The challenge is to find new dangers.". 1989
"Emotion, pleasure and challenge."1991, auf die Frage wie er sich bei 300km/h fühlt
"Fear is exciting for me"1991
"Fear is part of people's life. Some of them don't know how to face it, others -where I include myself- learn coexisting with it or face it, not as a negative thing, but like a autoprotection sensation". 1991
"You will never know the feeling of a driver when winning a race. The helmet hides feelings that cannot be understood". November, 1988
"Women - always in trouble with them, but can't live without them". Juni, 1991
"My biggest error? Something that is to happen yet" September, 1990
"I have no idols. I admire work, dedication and competence". Oktober, 1991
"Winning is the most important. Everything is consequence of that". Januar, 1989
"The day it arrives, it will arrive. It could be today or 50 years later. The only sure thing is that it will arrive". Über den Tod
"Wealthy men can't live in an island that is encircled by poverty. We all breath the same air. We must give a chance to everyone, at least a basic chance".Auszug aus einem Interview 1993.
- Gerhard Berger sagte einmal: Sicher gibt es in der Formel 1 viele Piloten, die meinten, sie hätten Senna schlagen können. Ich kann dazu nur sagen, die Ärmsten hatten keine Ahnung, wie weit sie von ihm weg waren... - Der zweite Platz ist der erste der Verlierer...
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